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Ich starre heute immer wieder auf dieses Foto.

Ich kann den Blick nicht abwenden.

 

Das Foto ist von mir, das bin ich vor zwei Jahren.

Auf den Tag genau, also am 12. Februar 2022.

 

Und es ist nicht das Außen auf das ich starre.

 

Es ist nicht der Pulli, den ich immer noch so gerne trage.

Es sind nicht die Kopfhörer, die ich noch immer benutze.

Es sind auch nicht die Haare, die einerseits x- Male geschnitten wurden und nachgewachsen und viel länger sind gerade.

Es ist tiefer.

 

Es ist das, was ich fühle, wenn ich mir in die Augen schaue.

 

Da ist eine tiefe Angst, die ich nicht in Worte fassen kann.

Da ist eine Ratlosigkeit, Orientierungslisigkeit und eine gewisse Abwesenheit.

Ein gar nicht da sein wollen.

 

Gar nicht in all dem sein zu wollen, in dem ich bin.

Gar nicht dem allen folgen wollen, was da in mir hochkommt.

Gar nicht annehmen zu wollen, was so klar ist.

So viel Klarheit war bereits in diesen Tagen da, die ich nicht wahr haben wollte.

 

Die Schritte, die ich gehen sollte, brauchten noch einige Prozesse und Zeit, bis ich bereit wahr.

Menschen loszulassen.

Felder loszulassen.

Ein altes Ich loszulassen.

 

Das Ich, das die Verantwortung abgeben will, dass am liebsten das ganze Leben das kleine Mädchen wäre, um das sich der Papa kümmert.

 

Und der Teil ist nach wie vor da, auf einer ganz anderen Ebene. Einer, auf der ich die Rekonstruktion der Situationen immer schneller erkenne, für mich einstehe und zwar nach wie vor Unsicherheit und oft auch Angst wähle, aber aus einer komplett anderen Erdung, Verkörperung, Frau.

 

Und je mehr Worte ich hier gerade tippe, desto mehr Mitgefühl entsteht,

desto mehr öffnet sich mein Herz.

Für mich selbst.

 

Für das Ich auf dem Foto, das so vieles einfach nicht besser wusste.

Für das Ich auf dem Foto, das so viele und vieles über sich gestellt hat.

Für das Ich, das ich war und noch immer bin, weil es ein Teil von mir ist.

 

Ein Teil meines Weges.

Ein Teil meiner Entwicklung.

Ein Teil meiner Erfahrung hier als Mensch.

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