Zu erkennen, dass es nicht ausreicht, um offene Rechnungen zu zahlen.
Anfangs war es noch sehr unbewusst in meinem Muster von Gerettet werden wollen, von der Suche nach einem Retter oder einer Retterin. Das waren mein Bruder, mein Vater genauso wie mein Partner und Freundinnen.
Später war es das Bewusstsein über diesen kindlichen Anteil, der gerettet werden will und zugleich (aus einem geburtlichen Trauma heraus) gelernt hat, dass Leben und Überleben Kampf bedeutet.
Um das Leben und die Existenz ringen bedeutet.
Von Prozess zu Prozess erkannte ich mehr, konnte ich diese inneren Anteile, die das so für sich gespeichert hatten, mehr und mehr sehen und fühlen.
Und mich vor allem in Geduld üben.
Weil je mehr mir davon bewusst war, desto herausfordernder war es wieder an diesem Punkt zu stehen und um Überbrückung zu bitten.
Die Geduld und vor allem die Annahme dessen aufzubringen und zugleich zu erkennen, dass ich so viel weiter bin, wie es im ersten Moment scheint.
Dass dieser Weg, dieser Prozess scheinbar Teil meiner Erfahrung, meines Weges und Wachstums ist.
Und (gerade deshalb) immer wieder weiterzugehen und mich noch tiefer zu erforschen, anzunehmen und lieben zu lernen.
Step by step annehmen zu dürfen, dass mein Wert vollkommen entkoppelt ist von dieser Zahl auf dem Konto, dass die Unterstützung bedingungslos und aus einer freien Entscheidung kommt und, dass ich mich vor allem durch all diese Erfahrungen noch mehr anerkennen darf, dass ich diesen Weg gehe.
Die Angst, die hochkommt immer wieder neu fühle und mich mehr und mehr damit zeige.
Anfangs vor ganz engen Freundinnen, dann in geschützten Räumen, meinem Partner, der Familie und step by step auch Unbekannten.
Und es geht dabei weder um die Zahlen, noch wann ich es zurückgezahlt habe- es geht um den Weg an sich und die kollektive Schuld und Scham, die darauf liegt sich für bestimmte Investitionen Geld zu leihen, wobei sie für andere völlig legitim sind.
Ein Leben lang ein Haus abzuzahlen ist scheinbar anerkannt, tiefe innere Heilung für eine 5stellige Summe nicht.
Die Frage, was längerfristig die größere Veränderung bringt, brauche ich wohl gar nicht in den Raum zu stellen (ohne den Besitz eines Hauses in Frage stellen zu wollen).
Und da melden sich gerade wieder gefühlt eine ganze Armee an Anteilen in mir, die meinen, dass dieser Text meinen Ruf zerstört, mich weniger professionell macht und ich keine Kontrolle mehr haben werde.
Und zugleich weiß ich, dass Authentizität einer meiner wichtigsten Werte ist und ich diesen (nicht ganz einfachen) Weg der Heilung nicht "nur" für mich gehe.
Wenn du das also liest und dich darin wiedererkennst, möchte ich dir sagen, dass es einen Sinn hat.
Nicht, dass du jetzt einfach beliebig Geld leihen sollst und dich in ein spirituelles Vertrauen stürzt, das dich völlig loslöst von jeglicher Erdung und Selbstverantwortung (weil auch da war ich und das ist definitiv nicht der Weg), aber auch nicht, dass du dich in deinen Zweifeln verlierst, wenn es eben gerade so ist und du finanziellen Support brauchst.
Weil es ist vollkommen klar, dass viele von uns in dieser "Übergangsgeneration" sind, wo die Großmütter und Mütter noch kein eigenes Einkommen hatten bzw. "kostenlos" gearbeitet haben. Das ändert sich gerade.
Und es heißt auch hier nicht, dass du die Verantwortung abgibst und glaubst, dass es bei dir auch so sein muss.
Es ist ein Weg.
Es ist ein gemeinsamer Weg.
Es ist ein gemeinsamer Weg, der dich, uns, alle bewegt in eine Richtung, die für diesen Planeten und das menschliche Zusammenleben darauf bestimmt ist.
Danke, dass du hinschaust.
Danke, dass du hinspürst.
Danke, dass du heilst und transformierst.
Auch wenn es noch so sch**** anstrengend ist zwischendurch.
Es ist für dich.
Es ist für mich.
Es ist für uns alle.
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Danke, dass den Text gelesen hast, hier mit mir reist und mich bezeugst. Es hat mich enorm viel Mut gekostet diesen Text zu teilen, der in einem Fluss durchkam und so klar für die Welt sein soll und nicht "nur" für meine Notizen.
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