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Von der Scham der Schuld und warum sie weiter und tiefer geht, wie ich glaubte.

Es fühlt sich gerade so wichtig an, dass ich das teile.

Weil es nicht nur mich betrifft, sondern so viele Frauen.

 

Vor allem Frauen, die sich immer mehr zeigen, heilen und transformieren.

Vor allem Frauen, die aussprechen, was ausgesprochen werden soll.

Vor allem Frauen, die für sich und ihre Bedürfnisse einstehen und dafür (los)gehen.

 

Und doch fühlt es sich verdammt verletzlich an jedes einzelne Wort, das ich schreibe, über die Tastatur fließen zu lassen und in die Welt zu bringen.

 

Weil da in mir so viele Anteile sind, die Angst haben verurteilt, bewertet und ausgeschlossen zu werden.

 

Es geht um die Scham von Schuld.

Besser gesagt erstmal um meine Scham rund um die Schuld(en).

 

Ich habe meinen gesamten Weg der Bildung und Bewusstseinsentwicklung immer wieder auf Geld aufgebaut, das nicht meins war.

Ich habe immer wieder (teils hohe) Summen geliehen, um mir Ausbildungen, Coachings und Mentorings vorfinanzieren zu können.

Einen Teil davon zahle ich immer noch zurück.

 

Und jetzt, als ich krank war, kam das ganze Thema auf einer Ebene auf, die ich in dieser Tiefe und zugleich Weite so noch nicht kannte. Durch verschiedenste Ereignisse in den letzten Wochen und Monaten war da ein Bruch in meinem Einkommen und nach langer Zeit wieder die „0“ auf meinem Konto verbunden mit der Unbekannten, wie ich die Rechnungen bezahlen kann.

Dabei habe ich in den letzten Monaten wirklich sehr viel geswitcht, erkannt und vor allem Selbstverantwortung übernommen. Bin nicht mehr davon gerannt und habe es einfach gemieden mich damit zu beschäftigen.

Und doch war es wieder da.

Und ich ging bewusst ins Fühlen.

 

Ich fühlte erst unfassbare Wut.

Wut auf mich, mein business, alles was nicht so gelaufen ist, wie ich es wollte.

Dann ganz viel Traurigkeit und Enttäuschung von mir selber.

Teile in mir meinten „Ich krieg mein Leben einfach nicht auf die Reihe“ und es mit Überlebens- und Existenzängsten verbanden.

Doch da war noch etwas.

 

Da war dieses Gefühl von Schuld.

Da war diese Schuld mit der ich schon so viel gearbeitet habe, mich schon so viel auseinander gesetzt habe.

Und ich fühlte zum ersten Mal in meinem Leben, dass es sich bei meinen „finanziellen Darlehen“ nicht um „Schuld_en“ handeln kann.

 

Weil dann müsste ich ja etwas falsch gemacht haben.

Weil dann müsste ich ja jemanden verletzt haben.

Und das hatte ich nicht.

 

Das einzige, was ich gemacht habe, war, mich für mich entschieden.

Für meinen Weg, für meine Träume und für meine Heilung.

Immer wieder neu.

 

Und in all den Situationen bisher kannte ich keinen anderen Weg wie das Geld vorfinanziert zu bekommen, um meinem inneren Ruf zu folgen.

Und dazu konnte ich zum ersten Mal auch fühlen, dass die andere Person genauso ihre Entscheidung getroffen hat wie ich, also genauso in der Selbstverantwortung ist mir das Geld zu leihen wie ich, die ich dafür frage.

Das hat erstmal schon viel gelöst und gemacht mit mir.

Doch das war es noch nicht.

Es ging noch tiefer, ich fühlte da noch mehr.

 

Und so gab ich auch dem Raum und spürte, dass ich selber es war, die mir die Schuld zuschieben wollte.

Dass es einen Teil in mir gibt, der mich schuldig dafür macht, überhaupt losgegangen zu sein auf diesem Weg der Heilung und inneren Entwicklung.

Dass es einen Teil in mir gibt, der mich schuldig dafür macht, all das „verloren und hinter mir gelassen zu haben“ (in seinen Worten), was ich eben genau so tat.

Dass es einen Teil in mir gibt, der glaubt ohne diesen Weg, ohne diese Heilung ohne dieses Erwachen und Bewusstsein in vielen Bereichen, wäre mein Leben einfacher, gechillter und frei von Schmerz.

 

Und in dem ganzen fühlte ich aber auch noch, dass es nicht nur meine Scham und Schuld war.

Sondern von so viel mehr Frauen.

Die jetzt mit mir leben, aber auch transgenerational und viel weiter zurückgreifend.

 

Frauen, die sich entschieden für ihre Träume aufzustehen in einer Welt, in der vorbestimmt war, was ihr Weg sein sollte.

Frauen, die sich entschieden auszusprechen, was sie wollten und damit ihr Leben aufs Spiel setzten.

Frauen, die auch heute noch aussprechen, dass sie so viel mehr wollen von diesem Leben und es auch heute noch riskant ist.

 

Umso wichtiger ist es, dass ich das teile.

Weil Scham und Schuld keine Wirksamkeit mehr haben, wenn sie ausgesprochen werden.

Weil ich Frauen inspirieren will hinzuschauen und hinzufühlen, wenn Themen immer und immer wieder kommen.

Weil ich weiß, dass Geld ein Spiegel für so vieles in meinem Leben war und ist.

 

Und jetzt, wo ich die Zeilen beendet habe, bin ich einfach nur ko und wünsche mir, dass sie viele Frauen erreichen- entweder wortwörtlich oder energetisch.

 

Dein Leben darf sich nach dem schönsten von allen anfühlen.

 

Du darfst all das Leben, was du dir so sehr wünschst.

 

Du darfst „nein“ sagen zu Dingen, Menschen, Situationen und Arbeiten, die du nicht mehr willst und du darfst dich öffnen für so viel mehr, dass das Leben für dich bereithält.

 

Du bist sicher.

Wenn du diese Zeilen liest, bist du sicher.

 

In allem, was du dir wünschst.

 

In tiefer Liebe und Dankbarkeit für unseren gemeinsamen Weg der Heilung.

Maria Rosa

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Kommentare: 2
  • #1

    Rea (Samstag, 14 Oktober 2023 11:47)

    Tränen fließen, während ich diese letzten Zeilen lese.

    Ich danke dir so sehr für den Mut diese Zeilen zu teilen!
    Dich zu zeigen.
    Auszusprechen, was so viele fühlen und dann doch nicht fühlen wollen - und es wegdrücken.
    Sich doch für den "einfachen" Weg entscheiden, denn einfach nicht wissen, wie es anders gehen soll.
    Danke für deine Wahrhaftigkeit, Maria Rosa!
    Du, deine Worte, dein Schwingen... ihr bewegt etwas in mir!

    ♥️�

  • #2

    Maria Rosa (Donnerstag, 19 Oktober 2023 17:36)

    Vielen lieben Dank für deine Worte Rea ❤️ So schön, dass sie dich nicht nur erreichen, sondern berühren und inspirieren dürfen.

    Alles Liebe, Maria Rosa