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Und dann ist sie plötzlich wieder da.

Diese Nacht, in der sie sich alle aufstellen in Reih und Glied.

 

Manche ziehend, forschend, suchend.

Andere ängstlich, klein, zerbrechlich.

Manche riesengroß und überwältigend.

Andere ganz klein, zart und verletzt.

 

All die verletzten inneren Anteile, die sich alleine fühlen.

Alle Anteile in mir, die sich einsam, traurig und verlassen fühlen.

All die Anteile, die in der Angst sitzen und nicht weiter wissen.

 

Nicht wissen, wie Verbindung geht.

Nicht wissen, wie Verbindung ohne Sehnsucht geht.

Nicht wissen, wie Liebe ohne Suchen geht.

Nicht wissen, wie Liebe überhaupt geht.

 

Und während sie sich alle so aufstellen, spüre ich, wie mein Herz eng wird, wie meine Brust schwer und mein Magen klein wird und sich zusammenzieht.

 

Und während sie sich und mich, manche schneller, manche langsamer bewegen, will ich zur Schokolade greifen, will ich durch Facebook scrollen, will ich alles machen, um sie nicht mehr im Raum zu spüren.

 

Und dann atme ich tief aus.

 

Ich atme aus und erkenne, dass ich sie alle sehen, fühlen und verstehen kann.

DASS ICH SIE ABER ALLE NICHT BIN.

 

Dass ich erwachsen bin und weiß, wie sich (tiefe) Verbindung anfühlt.

Dass ich gewachsen bin und weiß, wie Liebe ohne Suche geht.

Dass ich wachsam bin und immer wieder entscheiden kann, was ich wähle.

 

Entscheiden kann sie in den Arm zu nehmen, aber ihnen nicht die Führung zu überlassen.

 

Weil ich so viel mehr bin wie all diese Anteile in mir.

Weil ich Seele bin, die sich über menschliche Erfahrungen erfährt, aber nicht definiert.

Weil ich Größe, Tiefe, Freude, Leichtigkeit und Liebe BIN.

 

Weil ich so viel mehr bin.

Weil ich ich bin. 

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